„Warte doch!“, ruft Dusan noch einmal und rennt zu ihr hinüber.
„Sitzt du auf deinen Ohren? Du hast etwas bei mir gut!“ Johanka bleibt stehen, wartet, bis er sie einholt.
„Was denn?“, fragt sie. Mit leichtem Gähnen, damit er nicht glaubt, dass sie ganz wild darauf ist. Dusan reicht ihr ein Röhrchen mit sauren Bonbons.
„Für die gestrigen“, sagt er. „Es sind nur Drops. Aber mit Orangengeschmack.“
„Danke.“
Johanka nimmt die Bonbons und wirft sie in die Tasche. Dann macht sie sich wieder auf den Weg. Der Junge geht neben ihr.
„Du kommst aus Prag, wie?“
„Warum?“
„Das sieht man gleich.“
„So? Und woran denn, du Schlaumeier?“
„Na, eine Prager Rührmichnichtan.“
„Pah!“, schnaubt Johanka verächtlich. „Und geht sofort zum Angriff über. Obwohl sie ihn gerade noch über Amos ausfragen wollte.“
„Mit Dorflümmeln geb ich mich nicht ab.“
„Die Prager Gören sind Ziegen“, gibt Dusan zurück. Er setzt eine erfahrene Miene auf.
„Davon hab ich schon jede Menge gesehen!“
„Wieso läufst du mir dann nach?“
„Niemand läuft dir nach. Ich gehe nach Hause. Was kann ich dafür, dass du dich an mich gehängt hast?“
„Wer hat sich da an wen gehängt?“ Seine Frechheit bringt Johanka in Harnisch, in ihrer Aufregung fängt sie an zu stottern.
„Dies hier ist zufällig mei… mein Weg! Du kannst ja einen anderen nehmen!“
„Keine Lust.“ Johanka bleibt stehen. Dusan hält auch an, grinst ihr ins Gesicht.
„Was stehst du da herum!“, fährt sie ihn an.
„Bei wem bist du zu Besuch?“
„Das geht dich nichts an!“
„Ich find´s ohnehin heraus!“
„Das möchte ich aber sehen!“
„Ziege!“
„Dorflümmel!“
„Alle Mädchen aus Prag haben schlechte Zähne.“
„Was faselst du da? Meine Zähne sind in Ordnung!“
„Zeig mal.“
„Fällt mir nicht ein.“
„Weil sie schlecht sind!“ Johanka fletscht die Zähne. Und rennt los. Dusan hinter ihr her.
„Hast du dir zufällig in die Hose gemacht?“, schreit er. „Du rennst, als hättest du die Hose voll!“