Ich öffnete die Tür und steckte die Nase in den Regen. Die Pfeile zeigten an, dass sich die Toiletten hinter der Waschanlage befanden. Ich sprang über die nächste Pfütze und lief hin. Die Toilette lag im Halbdunkeln. Das Licht kam durch das schmale Fenster über der Tür, und keine der Lampen an der Decke war an. In den Kabinen war es noch dunkler. Man konnte nicht einmal die Klopoesie entziffern. Ich folgte schnell dem Ruf der Natur, spülte und öffnete die Tür. Sie standen in dem engen Flur vor der Tür. Es waren zwei – wie aus dem Lied von Dan Landa ausgeliehen. Geisterhaft. „Schön das Maul halten, Freundchen“, sagte der Kürzere, bevor ich Gelegenheit hatte, aufzukreischen. „Wenn du keinen Scheiß baust, bleibst du ganz!“ „Was wollt ihr?“, fragte ich. Die Angst schnürte mir den Hals zu. Man konnte mich kaum hören. „Nicht labern, mitkommen!“, wies mich der Kurze zurecht und kickte die Tür auf. Draußen, direkt vor der Toilette parkte ein grüner Transit. Die Seitentür stand offen. „Rein mit dir!“, zischte der Größere. Er war gut eins neunzig groß und machte ein ziemlich böses Gesicht. „Wird´s bald? Los, los, los!“ Ich sah mich nach den in der Schlange stehenden Wagen um. Wenn ich laut aufschreien würde, könnte Herr Madera mich vielleicht hören. Vielleicht auch nicht. „Du weißt doch, keinen Scheiß!“, knurrte mich der Kurze an und stieß mich in die Rippen. Er ließ mich seine Pistole sehen, die er unter der Jacke versteckt hielt. Ich stieg ein. Sie schoben die Tür zu und schlossen sie von außen ab. Dann sprangen sie auf die Vordersitze. Der Kurze saß am Steuer. „Setz dich auf die Kiste“, befahl er. Im hinteren Teil des Wagens stand eine große Alukiste. Sonst gab es da nichts, nur einige Stoffetzen und Säcke. Ich setzte mich auf die Kiste und sah durch diche Windschutzscheibe, wie wir von den Toiletten zum Parkplatz abbogen, an ihm vorbeifuhren und von der anderen Seite wieder zu den Zapfsäulen kamen. Dort sah ich nochmal Herrn Madera. Er hängte gerade die Tankpistole an ihren Platz zurück. Mehr konnte ich nicht sehen, weil wir auf die Straße fuhren und uns schnell entfernten. Wenn du glaubst, dass ich dort ganz ruhig hockte und aus dem Fenster starrte, dann irrst du dich aber gewaltig. Ich zitterte vor Angst, und meine Knie wurden weich. Ich flennte auch ein wenig. Nicht dass ich erwartete, Mitleid zu erwecken – ich konnte mir einfach nicht helfen. Ich sah die Säcke auf dem Boden und die große Kiste und fragte mich: Wozu all das? Wollen die zwei etwa ein Leiche hier drin verstecken? Du weißt bestimmt, an wessen Leiche ich dabei dachte!